Liebe gegen Leistung

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Ausdrucksformen

Von klein auf bin ich gewohnt, mehr im außen zu sein, als bei mir selbst. Ich spürte die Bedürfnisse der anderen in mir, ihre Erwartungen und Wünsche und war darauf konditioniert, diese zu erfüllen. Die Belohnung war Anerkennung und Liebe dafür. Ich lernte also, wenn ich so bin, wie die anderen es erwarten, dann bin ich gut und verdiene Liebe. Ich wurde zur Bedürfniserfüllmaschine. Oft fühlte ich mich erschöpft, weil ich gewohnt war, zu geben, jedoch gleichzeitig nicht annehmen konnte. Wertschätzung, die einfach nur so mir entgegengebracht wurde, ohne dass ich dafür etwas getan habe, rief bei mir immer Misstrauen hervor. Ich traute mich oft nicht, meinen Weg zu gehen und dass zu tun, was mein Herz mir vorgab. Denn jede Ablehnung verstärkte nur das Gefühl: Du bist nicht ok, wie Du bist.

Viele Gesichter

Liebe gegen Leistung –  Sie hat viele Gesichter. 

Kennt ihr nicht die perfekte Familie, deren Tochter Tennis, Ballett und Piano spielt und nur Einser in der Schule schreibt? Die immer nur lacht und überall beliebt ist? Der Vater ein Top-Manager ist und die Mutter neben den Kindern noch eine eigene Modefirma hat? Und wehe die Tochter bringt mal eine schlechte Note heim.

Oder Kerstin, die einen hervorragenden Job als Angestellte in einem Filmstudio macht. Die nie nein sagt und immer noch die Aufgaben erledigt, die andere ihr übertragen, die oft als letzte aus der Firma geht und am Wochenende auch noch die nicht geschaffte Arbeit erledigt. Bis sie völlig ausgebrannt ist.

Doch ganz ehrlich gefragt: Ist das gesund?

Ist das ein Muster, was mir wirklich dient? Kann ich mich selbst so annehmen und wertschätzen, wie ich bin, wenn ich mein ganzes Leben diese Bedingungen erfüllt habe? Kann ich andere so annehmen, wie sie sind?

Anerkennung und eigne Erwartungshaltung wird zum Motor

Menschen, die das Muster „Liebe gegen Leistung“ bedienen, passen sich oft den Bedürfnissen und Bedingungen des Außen an, weil sie anerkannt und geliebt werden wollen. Das führt dazu, dass sie oft zwischen allen Stühlen hängen und sich nicht authentisch zeigen können. Denn wenn sie sich authentisch zeigen, können sie unmöglich geliebt werden! Oft stellen sich die Betroffenen die eigenen Bedürfnisse unter die des Außens und sind somit nie sie selbst. Sie können nicht in die Kraft kommen. Sie arbeiten und arbeiten, leisten und leisten, wollen perfekt sein, es reicht jedoch nie aus. Das kann bis zum Burnout gehen. Ruhephasen erzeugen das Gefühl der Schwäche. Nein sagen ist fast unmöglich, da sie sich dann ein Monster namens Schuldgefühl anbahnt. Sie sind immer für andere Menschen da, haben immer ein offenes Ohr – für andere da zu sein, wird zum Automatismus, weil sie sonst Angst haben, dass sie nicht angenommen werden. Das führt dazu, dass andere Menschen dies gerne für sich ausnutzen und sie selbst am Ende des Tages erschöpft sind. Im Extremfall droht die Abhängigkeit von anderen Menschen, von der Arbeit, vom eigenen Leistungsanspruch.

Liebe wird an Bedingungen geknüpft

Umgekehrt ist bei den Betroffenen die eigene Liebe an Bedingungen geknüpft. Kommt es zu einer Trennung und fühlen sie sich vom Partner enttäuscht, kann es sein, dass sie sich die materiellen Vorteile herausziehen im Sinne von „Wenn Du mich nicht liebst, dann sollst Du mir wenigstens auf der materiellen Ebene Deine Zuwendung zeigen.“ 

Die positive Seite ist eine große Treue und Verbindlichkeit in der Partnerschaft.

Wege in die Freiheit

Wenn Du Dich angesprochen fühlst geht es um folgende Lernaufgaben:

Wertfreie Annahme der eigenen Person:  

Du darfst Dich selbst annehmen, wie Du bist. 

Was ist der erste Schritt, um mich heute anzunehmen? Was sind Deine Stärken? Was macht Dich besonders? Du musst nicht perfekt sein! Jeder Mensch hat seine Stärken und Schwächen! Du darfst Deinen Weg gehen, egal was die anderen sagen! 

Erlaubnis, die eigene Außergewöhnlichkeit ins Leben zu bringen

Du darfst Deinen Weg gehen, egal was die anderen sagen! Lebe Dein Leben auf Deine Art und Weise! Sei originell und finde Deine Ausdrucksform.

Regenerationsmechanismen und mal Lockerlassen

Du musst nicht immer was tun. 

Kümmre Dich um Dich, meditiere, mach Atemübungen oder erlaube Dir einfach mal, mit Deinem Lieblingsgetränk auf der Couch ein Buch zu lesen.

Selbstliebe stärken

Ein nein zu anderen ist ein ja zu Dir selbst.

Was brauchst Du, damit es Dir gut geht? Wo darfst Du im Außen Grenzen setzen? Wo machst Du Dinge, obwohl Du im Inneren einen Widerstand fühlst? Möchtest Du das, was Du tust, wirklich tun? Wie würde ein verantwortungsvoller Umgang mit der Situation jetzt aussehen? Kannst Du Genießen und einfach so, aus Dir selbst heraus Freude empfinden?

Hingabe üben

Kannst Du Komplimente und Wertschätzung von anderen Menschen annehmen, ohne dass Du dafür das Gefühl hast, etwas leisten zu müssen? 

Wagst Du den Weg in Deine Freiheit? 

Gerne unterstütze ich Dich dabei!

Deine Nadine